Mittwoch, 24. Oktober 2007

besuch in der akademie der kuenste am pariser platz

auf dem weg von der gemaeldegalerie zurueck ins atelier stach mir heute ein schriftzug ins auge: "ulrich erben en face (4)" in der akademie der kuenste am pariser platz. das musste ich sehen, davon hatte ich noch nichts gehoert und dem gebaeude wollte ich sowieso einmal wieder einen besuch abstatten. drinnen allerdings war von einer ausstellung von erben (den ich sehr fluechtig als einen unserer professoren von der kunstakademie in muenster kenne) erst einmal nichts zu sehen und ich fragte nach: das sei keine ausstellung, da hingen nur ein "paar bilder" in der passage hinter dem bistro von sarah wiener - war die auskunft an der information.
die "passage" erwies sich als mehr oder weniger toter winkel, in einem gebauude, das viele solcher winkel besitzt (und trotzdem oder gerade deshalb irgendwie grandios ist) und dort hingen sehr grosse bilder, d.h. bildassemblagen, bestehend aus vielen zusammengesetzten leinwaenden. jede leinwand war mit einer einfachen schicht farbe bemalt - die farbe voellig unvermischt direkt aus der tube. einige partien der bildraender waren weiss belassen, wo sich zuvor ein klebestreifen befunden hatte, der aber nur notduerftig und ohne der absicht, exakte kanten zu erzeugen, angebracht worden war. die einzelnen farbtafeln waren nach farben "sortiert", sodass in den ensembles jeweils ein bis zwei farben dominierten (darunter phtaloblau, violett, sonnengelb, tuerkis in meiner erinnerung). die bilder waren von greller farbigkeit und hoechst unruhigem gesamteindruck. sie riefen (kurz) den abstrakten expressionismus der 1050er in gedanken, die ich aber gleich wieder verwarf. in den bildern erbens war der farbauftrag genauso zu "erkennen" (einfach nachzuvollziehen) wie die abklebungen, die arbeit blieb ohne geheimnis und illusion, ohne tricks, effekte und raetsel - aber deshalb auch so unbefriedigend. schlichtheit ist angenehm, begruessenswert, verdienstvoll (heute! siehe leipziger schule!) aber in dieser form zu banal. Die von erben in der ausstellung publizierten zitate erscheinen mir da wiederum als ein versuch, etwas aufwerten zu wollen, was nicht vorhanden ist; andererseits klangen sie auch wieder rein illustrativ ("die farben sind mein material.."). wenn dies sogenannte konzeptuelle malerei ist, erwarte ich mir mehr, aber vielleicht erwartet man von einer professoralen autoritaet auch zuviel?

ich habe jedenfalls die akademie der kuenste verlassen mit vor allem einer einsicht: dass naemlich die herrlich schiefe betontreppe ins erste obergeschoss ueberaus gelungen ist!

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